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Tamara Grünzweil
KI-Tools im Marketing: Wie nutzen wir die smarten Denkmaschinen im Agenturalltag?
Autor: Mag. Sandra Seck

Vor knapp einem Jahr machte sich Künstliche Intelligenz auf den Weg, die Welt zu erobern. In unserer Agentur folgte eine intensive Zeit des Ausprobierens: Wir haben mit der Schlüsseltechnologie gespielt, gestaunt, dazugelernt. Hat sich die Art, wie wir als Agentur arbeiten, radikal verändert? Ein Zwischenfazit.

Unsere Reise in die Zukunft der Kreativität startete vor wenigen Monaten, als KI bei SPS MARKETING Einzug gehalten hat. In verschiedenen Blogartikeln haben wir einen Blick in die neue Welt geworfen und erste Erfahrungsberichte über KI-Tools geteilt. Es folgten viele Entdeckungen und kreative Metamorphosen.

Von Chatbots bis Predictive Analytics

Seither haben sich die Technologien und Tools deutlich weiterentwickelt. Wie auch die Einsatzmöglichkeiten von KI im Marketing: Im regelmäßigen Austausch mit Experten über neue kreative Wege haben wir dazu einen Podcast und ein Webinar veröffentlicht. Das treibt auch die Integration in unserem Agenturalltag voran. KI hat erheblichen Einfluss auf wiederkehrende Aufgaben wie Datenanalyse, Targeting und Automatisierung von Kampagnen. Sie hilft uns dabei, unsere Ressourcen effektiver einzusetzen und unseren Fokus auf strategische Planung und kreativen Output zu legen. Ein anderer spannender Aspekt sind Chatbots und generative Bild-KI wie Midjourney, Stable Diffusion, Dalle-E 3 und Adobe Firefly.

KI-Anwendungen in Kreativprozessen

Der beeindruckende Fortschritt der Bildgeneratoren ermöglicht es, realistische und hochauflösende Bilder mit textuellen Beschreibungen (sog. Prompts) zu generieren, die kaum von menschlich erstellten Werken zu unterscheiden sind. Die Influencerin Aitana Lopez, virtuell erfolgreich unterwegs, ist ein Bot, aber so real, dass wir das spanische Fitnessmodel für einen Menschen halten – ein imposantes und zugleich irritierendes Beispiel für die Möglichkeiten, die in generativer KI (in dem Fall in Stable Diffusion) stecken. Dass digitale Technologien die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschieben können, zeigt auch das satirische Deepfake Interview des Medienkünstlers Kurt Fleisch zwischen Armin Wolf und Herbert Kickl. Lustiger Funfact, der im Netz ernste Fragen nach der Authentizität von Online-Inhalten aufwirft und die Manipulation von Bildern sowie deren verantwortungsbewusstes Gestalten thematisiert.

Bildgestaltung mit generativer Bild-KI

Aktuell wenden wir generative Bild-KI hauptsächlich in der Konzeptionierung und in der Ideenfindung an, sei es zur Visualisierung von Konzepten während Team-Brainstormings oder zur Präsentation neuer Ideen bei Kunden. Sie erlaubt eine schnelle Ausarbeitung innovativer visueller Konzepte, die Anpassung und Verfeinerung von Designideen sowie Bildbearbeitungen. Der Gebrauch von KI ist rechtlich noch herausfordernd, weil es zurzeit kein Urheberrecht an KI-generierten Inhalten gibt. In Zukunft soll der vorgesehene AI Act (Artificial Intelligence Act) der EU mit Transparenzvorgaben Klärung bringen. Derweil nutzen wir die Technologie hauptsächlich intern als Impulsgeber für erste Entwürfe zur Weiterentwicklung. Und für eigene kreative Ausarbeitungen: Für die Illustrationen und Animationen unseres originellen Kundenmailings zu Weihnachten haben wir beispielsweise Bildgeneratoren und Text-to-Speech-Anwendungen verwendet. Die Programme werden so immer mehr zu einem festen Bestandteil unserer Grafikwerkzeuge, je nach Nutzungsverhalten und Anforderungen.

Kunstvolle Weihnachtsgrüße für unseren Kunden Weller Tools: Weihnachtskarten, mit KI-Tools generiert, für die Experten im professionellen Löten

Visuell beeindruckend

Sehr realistische Ergebnisse in eigenem Look erzielen wir mit Midjourney, dem Platzhirschen für fotorealistische Bildgenerierung. Das Programm eignet sich gut für komplexe und detaillierte Anweisungen, da viele Parameter wie Proportionen oder Stile und 4-fach-Vergrößerungen einstellbar sind. Der Zugriff zum Programm, das kein eigenes Web-Interface hat, erfolgt noch über den Chat-Dienst Discord, soll aber in naher Zukunft vereinfacht werden.

Gute Usability

Weniger einstellungsreich, dafür mit einer einfachen Usability, hat Dall-E 3 in den vergangenen Monaten rasant aufgeholt. Das Tool von OpenAI kann Prompts durch die Verknüpfung mit dessen Chatbot ChatGPT Plus genauer verstehen. Selbst grobe Anweisungen kann der Bot verfeinern und in passende Prompts übersetzen. Bei komplexen Anfragen interpretiert er die Interaktionen mehrerer Elemente präzise. Dall-E 3 ist leistungsfähiger geworden und erfasst nicht nur Wörter, sondern auch Kontexte, längere Beschreibungen und deutlich mehr Nuancen eines Prompts. Seit Herbst hat Microsoft Dall-E 3 in Bing Chat und Bing Image Creator integriert. 

Variantenvielfalt

Auch die Usability von Adobe Firefly ist benutzerfreundlich. Der große Vorteil der KI von Adobe liegt in ihrem Versprechen, mit der eigenen umfassenden Stockfoto-Plattform rechtlich sicheren Einsatz zu gewährleisten. Das in der Photoshop integrierte Tool "Generative Fill" erweitert bestehende Bilder um KI-Inhalte, generiert mehrere Vorschläge und unterstützt uns bei der Bildretusche.

Visuelle Integration: 3D-Daten für Videohintergründe 

Für alle Tools gilt: Je präziser die Prompts, desto überzeugender der Output. Die Kreativität und Präzision der Ergebnisse hängt von einfachen oder fortgeschrittenen Befehlen ab. Mit reinen Textprompts gerät das Motion Design beispielsweise in Stable Diffusion an die Grenzen der KI, wenn daraus ungenaue Zufallsprodukte entstehen und jeder Prompt zu völlig neuen Umgebungen und Kameraansichten führt. Mit der Vorgabe einer einfachen, aber konkret aufgebauten 2D-Szene, die über Farbabstufungen einen räumlichen Eindruck vermittelt und als Basic Model mit Tiefeninformationen in Blender erstellt wurde, ist die KI in der Lage, die konkreten Vorstellungen gezielter umzusetzen. Stable Diffusion erkennt Grundaufbau, Geometrie und Kameraperspektiven und kann so aus einem einfachen Graustufen-Bild 2D-Backplates generieren, welche wiederum in die 3D-Szene eingebettet werden können. Große Zeitersparnis, da Hintergrund-Umgebungen nicht mehr aufwendig im 3D-Raum erstellt werden müssen!

Mittels Basic Modell und Z-Depth-Pass aus Blender kann die KI in Stable Diffusion Grundaufbau und Perspektiven erfassen und 3D-Daten entwickeln

Komplexe Aufgaben automatisieren

Mit Chatbots wie ChatGPT treten wir zunehmend zu jedem erdenklichen Thema in Dialog. Wir nutzen die Antworten auf spezifische Fragen und Texte, um Ideen zu generieren, zur Inspiration, Recherche und Strukturierung von Texten und Blogartikeln. ChatGPT ist ein großartiges Tool in der Mitbewerberanalyse, im E-Mail- und Content Marketing, für SEO und Social Media. Auch für unsere Podcasts ist es genial, ob für die Vorbereitung von Interviewfragen oder die Recherche von Hintergrundinformationen. In der Suchmaschine Bing integriert, bietet es erleichterte Websuchen und mit dem bevorstehenden Update einen Zugriff auf Daten bis April 2023. ChatGPT ist mehr als nur ein Sprachmodell. Wussten Sie, das es sich auch für die Arbeit mit Tabellenkalkulationen eignet? Und dass Sie mit verschiedenen Add-ons die Funktionen erweitern können?

Komplexe Berechnungen & Datenauswertungen: ChatGPT kann mehr als nur Text generieren

Mit Microsoft Copilot bahnt sich eine weitere Rieseninnovation an. Das Tool integriert die Fähigkeiten von GPT in die Anwendungen von Microsoft 365 wie Word, Excel, PowerPoint, Outlook und Teams und soll mehr Effizienz in der Arbeit mit den Apps bringen. Zudem soll der Chatbot Business Chat auf alle Informationen aus den verschiedenen Microsoft-Anwendungen zugreifen und nutzen können. Auch wir setzen auf innovative Entwicklungen: Um die Integration und den Datenaustausch zwischen den unterschiedlichen Tools und Plattformen im Digital Marketing zu erleichtern, entwickeln wir für uns gerade ein Interface für Google Analytics 4, Google Ads, LinkedIn, Meta, Adform und Hubspot. Als zusätzliche Herausforderung und ehrgeiziges Ziel wollen wir eine KI integrieren, die auf den gesammelten Daten basiert und durch den Vergleich vorheriger Kampagnen neue Strategien entwickeln kann.


Tipp:

Die Welt rund um KI schläft nie! Deshalb empfiehlt CEO Tamara Grünzweil in ihrem Vortrag zu KI, regelmäßig auf dem Laufenden zu bleiben, beispielsweise mit diesen Newslettern: AInauten, Superpower Daily oder Superhuman Zhain Khan.

Fazit:

Im letzten Jahr war die Entwicklung der KI gigantisch und wir sind gespannt, wie die Reise im kommenden weiter geht. Sie lässt sich nur vage erahnen. Auf alle Fälle bleiben wir am Ball, um weiterhin Brücken zwischen Technologie und Kreativität zu schlagen. Inspiration, Analyse, Automation – für uns ist KI ein wertvolles Werkzeug, um Designprozesse zu optimieren, Grenzen zu erweitern und ressourceneffizienter zu arbeiten. Und für uns ist ganz klar: Hochkreative Prozesse erfordern menschliche Intuition. KI ist (noch) nicht in der Lage, Empathie und soziale Interaktion von Menschen nachzubilden. Wir werden weiterhin die Schlüsselrolle in der Konzeption und dem Feinschliff einnehmen. Eine aufregende Zeit für die Marketingwelt!

SPS MARKETING unterstützt seine Kunden darin, KI selbst anzuwenden!
CEO Tamara Grünzweil zeigt in Unternehmen, wie KI im Marketing zur Praxis wird. 
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